GEWICHTSENTLASTENDE VERFAHREN

Eine Ursache von Kniegelenksknorpelschäden sind Überlastungen im Gelenkbereich. Somit ist ein wesentlicher Faktor die Entlastung der betroffenen Gelenkregion. Die häufigste Ursache ist eine Beinachse, die nicht gerade ist, sondern die Innen- oder Außenseite des Kniegelenkes überlastet, dabei handelt es sich um ein so genanntes O- oder X-Bein. Hierfür wurden neben entlastenden Orthesen und Einlagenversorgung auch verschiedene Verfahren der Knorpeloperation entwickelt.

UMSTELLUNGSOSTEOTOMIE

In den letzten 15 Jahren ist das Konzept der so genannten Umstellungsosteotomie entscheidend weiterentwickelt worden, sodass dieses Knorpeloperations-Verfahren seinen Schrecken verloren hat. Das Vorgehen ist in diesem Fall folgendermaßen: Es wird zunächst eine genaue Diagnostik mittels Röntgen vorgenommen, diese erfolgt mit Hilfe einer so genannten Achsaufnahme des gesamten Beines im Stand. Anhand dieser Aufnahme wird die Fehlstellung sowohl innen oder außen am Kniegelenk genau ausgemessen. Dann wird ausgemessen, wie durch ein kleines aufbiegendes Verfahren am Schienbeinkopf (häufigste Vorgehensweise) oder durch eine Einkerbung des Oberschenkelknochens (selteneres Verfahren) die Achse entsprechend der Stelle, an der die Verschiebung am Bein vorhanden ist, bei der Knorpeloperation wieder korrigiert werden kann. Durch neu entwickelte Instrumente handelt es sich dabei nicht mehr um ein Verfahren, wo der Knochen zum Beispiel am Schienbein komplett durchgeschnitten werden muss, sondern es erfolgt mehr oder minder eine Einkerbung des Knochens und der Knochen wird etwas aufgebogen. Damit der Knochen sich nicht sofort wieder verschließt, wird eine kleine Metallplatte angebracht, die den Knochen offen hält.

Aus dem Knochenmark kommen Zellen, die in der Lage sind, neuen Knochen zu bilden und so verknöchert dieser nun in der richtigen Position. Etwa 2 Tage nach der Knorpeloperation kann der Patient aus dem Krankenhaus entlassen werden, eine Teilbelastung an Gehhilfen von ca. 3 bis 6 Wochen ist notwendig bis der Knochen genügend Stabilität bekommen hat.

Dieses Verfahren ist ausgesprochen wirkungsvoll. Selbst wenn ein Kniegelenksknorpelschaden nicht komplett regeneriert, wird doch durch die Gewichtsumverteilung der Schmerz meist vollkommen beseitigt und es bildet sich in sehr vielen Fällen eine Knorpelregenerationsschicht. Dieses Verfahren kann auch mit weiteren Knorpelverfahren kombiniert werden. Somit können auch bei schweren Kniegelenksknorpelschäden auf biologische Art Erfolge erzielt werden.

ENTLASTUNGSFEDER (KINESPRING®)

Wenn die Gewichtsachse des Beines gerade ist, aber dennoch ein schwerer Kniegelenksknorpelschaden vorliegt, z.B. aufgrund einer Meniskusteilentfernung, gibt es trotzdem die Möglichkeit den geschädigten Gelenkanteil zu entlasten. Hierzu verwendet man eine so genannte Entlastungsfeder (KineSpring®). Dabei wird eine entlastende Gelenkfeder auf der Innenseite des Kniegelenkes eingesetzt und wie bei einem Stoßdämpfer werden entsprechende Kräfte beim Auftreten abgepuffert. Auch hier kommt es zu einer deutlichen Verbesserung der Schmerzsituation und zu einer gewissen Regeneration im Bereich der Knorpelschicht.

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